Die Anfänge
Als der „roßnarischen“ Arztfamilie Meider im Jahre 1965 die Teilpacht eines Gutshofes in Fürstenfeldbruck angeboten wurde, griff man gern zu. Das Gelände in unmittelbarer Nähe des Klosters Fürstenfeld gehörte zu den Besitztümern der Wittelsbacher, hier wuchsen lange Jahre Jungpferde für die Kavallerie heran. Erst später erwarb die Stadt Fürstenfeldbruck das gesamte Areal. Mit Feuereifer machten sich Dr. Walter Meider, seine Frau Ruth und die Kinder Günther und Ingrid daran, hier einen Reitstall aufzubauen. In den ersten Jahren ein Stalltrakt und für die Arbeit stand lediglich eine kleine Reithalle (die im Rahmen der Umbauten des Stalles abgerissen wurde) zur Verfügung. Erst Anfang der siebziger Jahre wurde – wie bei den meisten Vereinen mit viel Eigenleistung und erheblichem Spendenaufkommen – die grosse Reithalle gebaut. Aber da eilen wir der Geschichte schon etwas voraus! Zurück also zum Anfang. Man wollte als Reitstall bekannt werden und Meiders wollten nicht nur an Turnieren teilnehmen, sondern auch welche veranstalten. Das ging aber nur in Zusammenarbeit mit einem Verein. Also schloss man sich mit Adolf Oskar Fink kurz, der seinerzeit Polizeidirektor am Ort war. Fink war Offizier an der Kavallerieschule Hannover gewesen und später international gefragter Richter, ein Pferdekenner par execelence und ein horseman, wie man ihn nur selten antrifft. Sein Sohn Georg hat sich mittlerweile eine Namen mit der Planung pferdegerechter Ställe und Reitanlagen gemacht. Familie Meider und A.O. Fink konnten sich der Unterstützung einer Handvoll weiterer Pferdesportler sicher sein, die bereits zu dieser frühen Zeit ihrem Hobby im Reitstall Meider in Fürstenfeldbruck nachgingen. Gemeinsam hob man im November 1965 den Reitclub Fürstenfeldbruck aus der Taufe. Zu ihrem ersten Vorsitzenden wählten die Gründungsmitglieder Adolf Oskar Fink, zweiter Vorsitzender wurde Dr. Walter Meider, Schatzmeister Adolf Seefried und Schriftführer Götz Fellinger. Im Frühjahr 1966 waren alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Verein erhielt seine Satzung, wurde ins Vereinsregister eingetragen und Mitglied des Landessportbund Bayern sowie im Verband der Reit- und Fahrvereine Oberbayern. „Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen den Voltigier-, Reit- und Fahrsport zu fördern, die Freude am Pferd zu wecken und zu pflegen, pferdesportliche Veranstaltungen durchzuführen und sich an Veranstaltungen zu beteiligen sowie sonstige Massnahmen zu ergreifen, die geeignet sind, den Vereinszweck zu fördern.“ So lautet der in der Satzung festgeschriebene Vereinszweck, dessen Erfüllung sich die Mitglieder auf die Fahnen geschrieben haben.
Erste Reitturniere
Bereits 1966 beging man, auf der Anlage in Fürstenfeld, mit einem zünftigen Reiterfest eine würdige Gründungsfeier. So lange dem Verein weder Halle noch entsprechend angelegte Außenplätze mit FN- vorgegebenen Massen zur Verfügung standen, begnügte man sich mit Stallmeisterschaften und Reiterfesten. Selbstverständlich gehörten Weihnachtsquadrillen und Faschingsreiten von Anfang an zu den vergnüglichen Abwechslungen im Reitbetrieb. In den siebziger und achtziger Jahren gehörte der Reitclub Fürstenfeldbruck dann zu den grossen Turnierveranstaltern in Oberbayern. Jährlich, später im Zweijahres- Rhythmus, gingen in der Reitanlage am Kloster drei- bis viertägige Reit- und Fahrturniere über die Bühne. Zum „Motor“ dieser Veranstaltungen avancierte der langjährige Vorstand Julius Ehrenreich. Unermüdlich setzte sich der im Hauptberuf als Verkaufsleiter tätige aktive Reiter für die Reiterei und vor allem die Turnierreiterei ein. Auch das Ehepaar Ludwig und Liselotte Baumann sowie der Landtagspolitiker Manfred Hölzl haben sich grosse Verdienste um Sport und Jugendarbeit im Verein erworben. Diesen vier Personen trug man im Jahre 1983 die Ehrenmitglieschaft im Reitclub Fürstenfeldbruck an. Zu den erfolgreichsten Turnierreiterinnen und – reitern des Reitclubs zählte in den 30 vergangenen Jahren neben der Familie Meider u.a. Klaus Henne, Fritz Prawitz, Götz Fellinger, Georg Fink, Cornelia Eibl, Hans Laumann, Uschi Mayr, Herbert Stör, Verena- Maria Hinze, Christl Baumann, Evi Held und Stefan von Hallberg um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Der Reitclub Fürstenfeldbruck stellte 1969 mit Georg Bauer den Oberbayerischen Meister im Zweispännerfahren.
Voltigieren
Recht bald etablierte sich auch im Reitclub Fürstenfeldbruck in den achtziger Jahren das Voltigieren. Unter Anleitung durch Sabine Kogler (heute Haller) wurde das Training anfangs auf ihrem privaten Pferd durchgeführt. Nachdem jedoch immer mehr Kinder – und Jugendliche an dem Sport gefallen fanden wurde vom Verein ein eigenes Voltigierpferd gekauft. Als langjährige Trainerin versuchte sie im Verein für das Voltigieren einen immer besseren Stand gegenüber der Vielzahl der Reiter zu bekommen. So das in kurzer Zeit auch ein zweites Voltigierpferd angeschafft wurde. Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte der Verein auch bald auf respektable Erfolge im Voltigiersport blicken. Heute sind viele ihrer damaligen Voltigierer in ihre Fussstapfen gestiegen, die mit dem gleichen Einsatz den Voltigiersport im Verein am leben erhalten und immer mehr aufbauen.
Umzug nach Landsberied
Die Heimat unseres Vereins war die Anlage in Fürstenfeld. Herbert Stör, war langjähriger Pächter und Mitglied unseres Vereins, der natürlich den Verein unterstützte wo es nur möglich war. Nachdem Herbert Stör jedoch die Anlage im Jahre 1995 nicht mehr weiter pachtete, kam es zum Pächterwechsel. Mit dem neuen Pächter konnte der Verein, nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten keine Einigung finden. Wir mussten uns mit unseren Vereinspferden einen neuen Stall suchen. Diesen hatten wir auch bald gefunden. Die Familie Hillmeier war bereit unsere Pferde und den Verein auf ihrem Schloßberghof in Landsberied aufzunehmen. Noch heute sind wir dort herzlich willkommen und fühlen uns auf der Anlage natürlich pudelwohl. Auch deshalb, weil die Familie Hillmeier den Verein bei all seinen Aktivitäten unermüdlich unterstützt.
Nachfolgend ein paar Fotos aus den Anfängen des Voltigierens im Verein. Die Qualität der Bilder ist natürlich nicht die Beste, aber wir möchten sie dennoch in Ehren halten und zeigen sie gerne: